Ist das bitter für den VfL Bochum! Womöglich hätte die Mannschaft von Dieter Hecking ein dramatisches Spiel gegen RB Leipzig gar gewinnen können, wenn nicht die Technik gestreikt hätte. Der zweite Gegentreffer in der Partie gegen RB Leipzig am Samstagnachmittag hätte nicht zählen dürfen, weil Xavi Simons knapp im Abseits stand. Allerdings: Es konnte keine kalibrierte Linie gezogen werden, sodass der Videoschiedsrichter nicht eingreifen konnte. So zählte das Tor. Am Ende aber holte der VfL Bochum ein verdientes 3:3.
Was war geschehen? In der 13. Minute kam der VfL Bochum überhaupt nicht in die Zweikämpfe, sodass sich RB Leipzig nur Minuten nach der Führung durch Willi Orban wieder vor das Tor von Patrick Drewes kombinieren konnte. Im Zentrum bekamen die Bochumer Spieler dann den Ball an der Strafraumgrenze nicht weg, sodass Nusa sich ein Herz nahm und einfach mal abzog. Der Ball ging ins kurze Eck. 2:0 für die Gäste. Aber: Beim Gewühl an der Strafraumgrenze stand Xavi wohl mit der Hacke knapp im Abseits. Das lässt zumindest die Sechszehnmeterlinie vermuten.
Schiedsrichter Robert Hartmann gab den Treffer von Nusa, allerdings schaltete sich der VAR ein. Guido Winkmann hatte im Kölner Keller offenbar den Hinweis gegeben, dass die Szene noch einmal gecheckt werden müsse. Lange standen die Spieler auf dem Feld und warteten ab, im Stadion selbst war es ruhig. Zählt der Treffer - oder nicht? Er zählte.
Wenig später teilte Köln via Sky mit: Es konnte keine kalibrierte Linie gezogen werden, weil angeblich eine Person vor der Kamera stand. Entsprechend konnte im Kölner Keller keine Fehlentscheidung festgestellt werden. Deshalb blieb dem Schiedsrichtergespann nichts anderes übrig, als das Tor zu geben.
DFB-Schiedsrichtersprecher Alexander Feuerherdt sagte gegenüber Bild: „Keine Kamera konnte zweifelsfrei auflösen, ob der Spieler im Abseits stand oder nicht. Grund dafür ist aber, dass der hinter dem Leipziger Spieler stehende Bochumer komplett verdeckt war und so keine Linie in der Haupteinstellung gezogen werden konnte.“ Deshalb sei es bei der Entscheidung auf dem Feld geblieben. Für Hecking die richtige Entscheidung: „Es war wieder Fußball wie früher, der Schiri hat es so erkannt, konnte nichts sehen. Hat auf Tor entschieden – richtig aus meiner Sicht für die Mannschaft, die das Tor erzielt hat, zu entscheiden.“
Zu diesem Zeitpunkt lag der VfL Bochum ohnehin schon zurück. Nach zehn Minuten griff Ivan Ordets Leipzigs Willi Orban nicht an, der fast von der Außenlinie eine Flanke schlug. Diese verunglückte, wurde zum Schuss und fiel am langen Pfosten ins Netz. Patrick Drewes verschätzte sich komplett. Nusa legte dann also nach - auch wenn es zuvor nach Abseits von Xavi Simons roch. In der 22. Minute legte RB sogar nach, konnte wieder unbehelligt den Ball hin und herspielen, bis David Raum auf der linken Seite freigespielt wurde. Er konnte von Myron Boadu unbedrängt in die Mitte spielen, wo Baumgartner den Ball ins lange Eck spitzelte. Mit einem 0:3-Rückstand ging es in die Pause. Dann aber legte der VfL los...